


Viele Religionen, viele Meinungen, ein Blog
Aktuelles: Interreligiöser Kalender
Hier findest du die Feiertage vieler verschiedener Religionen (z.B. von Christentum, Judentum, Buddhismus, Hinduismus, Islam, Alevitismus, und noch ein paar mehr) auf einen Blick. Heute, am 16.06., findet zum Beispiel Asalha Puja statt, eines der wichtigsten buddhistischen Feste. Schau doch gerne einmal vorbei!
Narnia – ein christliches Kinderbuch?
Zwei Jungen und zwei Mädchen, erleben in einer Fantasiewelt mit sprechenden Tieren, Hexen, Zwergen, Faunen und vielem mehr unglaubliche Abenteuer. Das ist die Welt von Narnia. Ich bin, wie vermutlich viele andere auch, mit den US-amerikanischen Filmen aus den 2000er Jahren aufgewachsen und habe erst später erfahren, dass diese auf den Büchern von C.S. Lewis basieren.
Auferstehung in einem Kinderbuch – Ist das möglich?
Die Auferstehung Jesu ist ein Ereignis, dass nicht gerade leicht zu erklären ist. Gerade Kinder können oft nicht nachzuvollziehen, warum Jesus am Kreuz sterben musste, wie er auferstanden ist und vor allem, was das für Christ*innen heutzutage bedeutet. Selbst für Theolog*innen kann es eine Herausforderung darstellen, Kindern dieses wichtige christliche Motiv näherzubringen. Aber was ist eigentlich so schwierig daran? Schaut man mal genauer hin, kann man das Motiv der Auferstehung in dem Narnia-Teil „Der König von Narnia“ finden und da ist es möglicherweise sogar besser erklärt, als manch ein*e Theolog*in es könnte.


Christliche Deutung? Der Löwe in der Bibel
Lewis‘ Lebenslauf deutet an, dass das verstärkte Interesse am christlichen Glauben in seinen späteren Jahren auch seine Texte beeinflusst hat. Dies trifft auch auf die Narnia-Reihe zu. Die Figur des Löwen Aslan, des Königs von Narnia, kommt in allen Buchteilen vor. Warum wird der König Narnias ausgerechnet als Löwe dargestellt? Eine mögliche Erklärung wäre, dass schon zur Zeit der Antike der Löwe als der König der Tiere galt. Ein anderer Grund könnte aber auch sein, dass C.S. Lewis auch hierbei das Christentum hat einfließen lassen. Eine Tatsache, die diese These unterstützt, ist die, dass der Löwe das Tier ist, das in der Bibel am häufigsten genannt wird. Sogar Jesus Christus wird in der Offenbarung als „Der Löwe von Juda“ bezeichnet (Off 5,5).[1]
[1] Garmaz, Jadranka; Komljenovic, Petar: Jesus in Narnia. Narrative catechesis in the works of C.S. Lewis. The Person and the Challenges, The Journal of Theology, Education, Canon Law and Social Studies Inspired by Pope John Paul II, [S.l.], v. 5, n. 1, 2015, S. 44.
Wer hat sich diese wunderbare Welt ausgedacht?
Der Freund von „Herr der Ringe“-Autor J.R.R. Tolkien, Clive Staples (C.S.) Lewis, war ein irischer Schriftsteller, der von 1898 bis 1963 gelebt hat. Obwohl er in einer religiösen Familie aufwuchs, distanzierte er sich mit 16 von der Church of Ireland (Teil der anglikanischen Kirche) und war bekennender Atheist, bis er 1931 wieder in die anglikanische Kirche eintrat. Neben anderen Werken schrieb er nach seinem Wiedereintritt mehrere christliche apologetische Schriften, wie „The Problem of Pain“ („Über den Schmerz“, 1940) oder „The Abolition of Man“ („Die Abschaffung des Menschen“, 1943), und veröffentlichte nach dem Zweiten Weltkrieg die erfolgreiche Kinderbuchserie „Narnia“.


Wo treffen vier Kinder, sprechende Tiere, Fabelwesen und eine Hexe aufeinander?
Na klar – in Narnia. Diesen Begriff assoziieren viele wahrscheinlich mit der Fantasy-Film-Trilogie aus den Jahren 2005 bis 2010. Der erste Teil der US-amerikanischen Verfilmungen – „The Chronicles of Narnia: The Lion, The Witch and The Wardrobe”, zu Deutsch „Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia“ – basiert auf dem gleichnamigen Buch von Clive Staples Lewis. Es ist der zweite Band von insgesamt sieben, bei denen der erste bereits 1950 erschien. In den Büchern gelangen mehrere Kinder in das Fantasieland Narnia und erleben dort spannende Abenteuer. Diese Geschichten bieten viel Raum für Interpretation und gerade die christliche Welt hat sich bereits viel mit Lewis‘ Fantasiegeschichten beschäftigt. Doch wieso genau sind sie gerade aus christlicher Perspektive so interessant? Diesen Monat werden wir es herausfinden.
Spuk, Spiritismus und Sinnbildung. Geisterspuk oder Geisteswahn in Henry James The Turn of the Screw?
Was sollte eine wirklich packende Geistergeschichte eigentlich alles mitbringen? Eine schöne, aber naive Frau? Ein altes Familienanwesen mitten im Nirgendwo? Ehemalige Angestellte, die unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen sind? Oder am besten – wie im Falle von The Turn of the Screw von Henry James gleich alles zuvor Genannte?
Henry James’ Geistergeschichte „The Turn of the Screw”
The Turn of the Screw: Die Novelle des amerikanischen Schriftstellers Henry James erschien erstmals 1898 als Serie im Magazin Collier’s Weekly und wird uns im kommenden Artikel beschäftigen. Die Geschichte einer verzweifelten Gouvernante, die auf einem einsamen Anwesen mit Geistern verstorbener Angestellter konfrontiert wird, löste unter Leser*innen eine bis heute anhaltende Diskussion aus: Man versucht zu entscheiden, ob der in der Geschichte beschriebene Geisterspuk tatsächlich passiert, oder lediglich eine Einbildung der Erzählerin ist.
Wichtig für den Entstehungskontext des Textes ist hierbei, dass ein beachtlicher Teil der Menschen des 19. Jahrhunderts entweder selbst Sichtungen von Geistern berichtete oder sich zumindest für derartige Berichte interessierte, sodass deren Authentizität breit diskutiert wurde. Henry James ist dabei nicht der Einzige, der den Stoff rund um Geister aufgreift. Es etablierten sich auch öffentliche Vorträge, Zeitschriften oder universitäre Clubs rund um das Thema.


Auf den Spuren der Geister …
Die Beschäftigung mit Geistern wurde besonders durch den Spiritismus in neue Bahnen gelenkt, eine religiöse Bewegung, die ihre größte Popularität im ausgehenden 19. Jahrhundert erreichte. Spiritist*innen gehen von der Existenz einer Geisterwelt aus, zu der Kontakt aufgenommen und die empirisch bewiesen werden kann. Die Vorstellung von Geistern, die weder vollständig lebendig noch tot sind und in einer Art Zwischenreich existieren, kann man in vielen kulturellen und religiösen Strömungen finden. Doch im 19. Jahrhundert wächst die Faszination für Geister in Amerika und Europa zu einer eigenständigen Bewegung heran, die wir heute als Spiritismus kennen. Im kollektiven Gedächtnis wird der Spiritismus häufig mit Séancen in Verbindung gebracht, Treffen, bei denen sogenannte Medien im kleinen Kreis Kontakt mit den Verstorbenen der Teilnehmer*innen aufzunehmen versuchen und es zu verschiedenen Phänomenen der Geisterwirkung kommen kann.[1]
[1] Vgl. Bergunder, Michael: Spiritismus, in: Religion in Geschichte und Gegenwart Band 7, 4. Auflage 2004, Tübingen, S: 1584. Vgl. Anold-de Simine, Silke (2013): Geister und Dämonen, in: Brittnacher, Hans Richard & May, Markus (Hg.): Phantastik. Ein Handbuch, Stuttgart, S. 376–378.
Übernatürliches und Ambiguität in der Literatur: Das Genre der Fantastik
Um Erzählungen von Geistern genauer zu untersuchen, beschäftigt sich dieser Monat auch mit dem literarischen Genre der Fantastik. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Tzvetan Todorov[1] versuchte, zentrale Merkmale der fantastischen Literatur zu beschreiben. Nach Todorov ist ein Text dann fantastisch, wenn weder die Charaktere in der Erzählung, noch die Textstruktur an sich eindeutig entscheiden, ob es sich bei den berichteten übernatürlichen Geschehnissen um tatsächlich geschehene Realität handelt – und die Regeln der geschilderten Welt überdacht werden müssen – oder ob die Regeln intakt bleiben können, weil die Geschehnisse mit logischen Schlüssen erklärt werden können. Das scheinbar übernatürliche Ereignis lässt sich dann beispielsweise auf einen Traum oder wahnsinnige Einbildung zurückführen. Es entsteht während der Lektüre also eine Unschlüssigkeit darüber, wie die Geschehnisse nun zu bewerten sind, die vom Text selbst nicht aufgelöst wird. Neugierig geworden? Dann werft doch mal einen Blick auf den September Artikel von Sophia Schellenberger!
[1] Vgl. Todorov, Tzvetan (1970): Einführung in die fantastische Literatur, Berlin 2018.


Wer oder was ist ein Geist?
Auf diese Frage gibt es verschiedene Antworten. Salman Rushdie, indisch-britischer Schriftsteller und Muslim, bietet allerdings eine der meiner Meinung nach interessantesten Antworten: „unfinished business“.[1]
Passend zum Spukmonat Oktober diskutieren wir in den nächsten Wochen gemeinsam über gespenstische Erscheinungen in religiösen und literarischen Strömungen. Dabei gehen wir der besonderen Faszination nach, die von der Geisterwelt schon immer ausging und werfen einen Blick in das 19. Jahrhundert und seine Begeisterung für das Jenseitige.
[1] Vgl. Anold-de Simine, Silke (2013): Geister und Dämonen, in: Brittnacher, Hans Richard & May, Markus (Hg.): Phantastik. Ein Handbuch, Stuttgart, S. 376.

Gespenstererscheinung und Seewandel – Zählt die Bibel zur fantastischen Literatur?
Im Dialog mit Atheismus oder anderen Religionen über die Bibel wird häufig auf die folgende oder ähnliche Weise geurteilt.
„Das sind doch eh alles nur Märchen.“
„Die übernatürlichen Ereignisse in der Bibel sind doch ganz rational zu erklären.“
„Die Menschen damals haben sich das nur eingebildet, das ist wie bei Gespenstererscheinungen heutzutage.“
Doch sind die Vergleiche der Bibel und ihrer übernatürlichen Wundergeschichten mit Märchen oder Spukgeschichten überhaupt gerechtfertigt? Und wie gehen Christ*innen im interreligiösen Dialog im Gegenzug mit den Schriften anderer Religionen um?
Wirken Gottes oder Einbildung? – DEIN Blickwinkel
Übernatürliche Ereignisse, die in der Bibel geschildert werden, sind für manche Menschen unwirklich, eine Einbildung oder nur sinnbildlich zu verstehen, von anderen werden sie als realistisch betrachtet. Zur Unterscheidung der Perspektiven auf die Bibel können wir die Kategorien des Linguisten Kenneth Lee Pike heranziehen.[2] Er unterscheidet emisch und etisch: Ersteres beschreibt die subjektive Innenperspektive eines der betreffenden Gemeinschaft angehörenden Menschen. Dem gegenüber steht die etische Außenperspektive. Diese Unterscheidung soll im kommenden Artikel die Frage begleiten, wie unser Blick auf die Bibel von unserem Weltbild geprägt ist und wie wir im interreligiösen Dialog damit umgehen können.


Das Buch der Bücher – die Bibel als Literatur
Die Bibel war lange „zentral für die europäische Textkultur“[1] – als Buch, für den Umgang mit Büchern und als Lektüre. Im Laufe der Geschichte hat sich die Lektüre und Rezeption der Bibel immer wieder geändert. Wie ist heute der Umgang mit der Bibel in der literaturwissenschaftlichen Forschung geprägt?
Das Übernatürliche in der Literatur – Was ist eigentlich Fantastik?
Für den literaturwissenschaftlichen Vergleich von Spukgeschichten und übernatürlichen Erlebnissen in der Bibel wie Zauberern (Apostelgeschichte 8), einem sprechenden Esel (4. Mose 22–24) oder einer Gespenstererscheinung und Menschen, die auf dem Wasser gehen (Matthäus 14), müssen wir uns mit dem Genre der Fantastik beschäftigen. Dafür nutzen wir die Fantastikdefinition nach Tzvetan Todorov, die wir im Artikel genauer betrachten werden.


Ist Die Bibel ist nur ein Buch voller Spukgeschichten und Märchen?!
Zauberer, Geister, übernatürliche Erscheinungen: Elemente aus Märchen oder Spukgeschichten und – der Bibel. Diesen Monat beschäftigen wir uns damit, ob der kritische Vergleich der Bibel mit solchen literarischen Gattungen gerechtfertigt ist.
Warum wecken (christliche) Verschwörungstheorien so viel Interesse?
Am Beispiel von Dan Browns Beststeller Sakrileg
Dan Browns Geschichte über Professor Robert Langdon und die Verschwörung der Kirche gegen die Nachkommen Jesu Christi hat ihn zu einem weltberühmten Autor gemacht. Doch warum ist ausgerechnet ein Buch, das eine Verschwörungstheorie aufgreift, so beliebt?
Dan Browns Sakrileg – ein Mega-Erfolg
Nach seiner Veröffentlichung 2004 befand sich das Buch mit seiner Verschwörungstheorie ein Jahr lang an der Spitze der US-Charts. Weltweit verkauften sich über 40 Millionen Exemplare und auch in Deutschland befand es sich noch im darauffolgenden Jahr auf Platz 2 der Bestseller-Liste.[1]
[1] Vgl. https://www.cinema.de/kino/news/the-da-vinci-code-hintergrund-zum-sakrileg-10204_ar.html


Fakten, Fakten, Fakten…
Tatsächlich gibt es einige der in Dan Browns Sakrileg erwähnten Organisationen und Schauplätze wirklich. Opus Dei und auch die Prieuré de Sion sind real existierende Gemeinschaften. Alle Kunstwerke und Orte sind mit Unterstützung des Louvre und einiger weiterer wissenschaftlicher Institute wirklichkeitsgetreu dargestellt. Sogar das im Buch beschriebene Hauptquartier von Opus Dei ist ein Gebäude, das der Personalprälatur tatsächlich gehört.[1]
[1] Dan Brown: Sakrileg, Köln 2004, 9-11. Der Autor erklärt dies in Danksagungen und einem kleinen Vorwort.
Sakrileg – ein Buch über eine Verschwörungstheorie
Sakrileg von Dan Brown ist der zweite und bekannteste Band seiner berühmten Buchreihe um den Harvard-Professor Robert Langdon, einen bekannten Dozenten für Semiotik (im Buch heißt es „religiöse Symbolologie“[1]) an der Harvard-Universität. Dieser wird zu dem ermordeten Jaques Saunière, dem Direktor des Louvre, gerufen und trifft dort auf die Enkelin Saunières, Sophie Neveu. Bei seinem Versuch, Sophie bei der Aufklärung des Mordes zu helfen, gerät er in eine Reihe von Intrigen. Die katholische Kirche, allen voran die Organisation Opus Dei, sind darin ebenfalls verwickelt.
Das Buch greift eine historisch und theologisch sehr interessante Verschwörungstheorie auf, nach der die Prieuré de Sion, eine bis heute existierende Geheimgesellschaft, die vermeintlichen Nachfahren von Jesus Christus und Maria Magdalena beschützt und deren Geheimnis bewahrt. Dem Buch zufolge würde eine Nachkommenschaft Christi dessen Göttlichkeit infrage stellen, weshalb die Kirche diese am liebsten unschädlich machen möchte.
Quelle des Bildes: Dan Brown: Sakrileg, Bastei Lübbe Verlag, Köln 2004.
[1] Dan Brown: Sakrileg, Köln 2004, S. 17.


Dan Brown – ein Autor der Verschwörungstheorien?
Dan Brown war eigentlich Englischlehrer. Mit dem Erfolg der Buchreihe um Robert Langdon gab er diesen Beruf auf, um sich vollkommen der Schriftstellerei zu widmen. Die Reihe machte ihn zu einem der erfolgreichsten Autoren weltweit.[1] In diesem Monat wird es um den zweiten Band der Buchreihe, Sakrileg, und die darin enthaltene Verschwörungstheorie zur christlichen Kirche gehen.
[1] Dan Brown: Sakrileg, Köln 2004, Klappentext. Siehe auch: https://www.luebbe.de/luebbe-belletristik/buecher/thriller/sakrileg-the-da-vinci-code/id_3268346 (zuletzt aufgerufen am 18.05.2021).
Quelle des Bildes: https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Sakrileg-Autor-mit-Exklusivlesung-Dan-Brown-kommt-nach-Frankfurt-29939.html
Weihnachtsmann und Christentum – geht das?
Weihnachtsmänner, überall Weihnachtsmänner: in der Vorweihnachtszeit überrollt uns dieser rot-weiß gekleidete, dickliche Mann gemeinsam mit der Konsumwelle und einem Haufen Geschenke, die eigentlich niemand braucht. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Figur? Und wie nimmt das Christentum Stellung dazu? „Darf“ man als gläubige*r Christ*in überhaupt vom Weihnachtsmann sprechen? Oder sollte man nicht lieber stattdessen das Christkind in seine Weihnachtstraditionen einbinden?
Eine Hexe als Weihnachtsmann?
In Italien gibt es eine Hexe namens Befana, die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf ihrem Besen von Haus zu Haus fliegt. Sie ist auf der Suche nach dem Jesuskind und hinterlässt für die Kinder Geschenke.


Weihnachten in Russland
Da in Russland in der Zeit der Sowjetunion christliche Feste verboten waren, wurde stattdessen ein alternatives Fest eingeführt: am 31.12., also an Silvester, werden die Kinder vom „Deduschka Moros“ (Väterchen Frost) beschenkt. Russische Christ*innen feiern Weihnachten am 6. Januar. Geschenke gibt es hierbei aber nicht noch einmal.
Spanische Weihnachten
In Spanien und in Lateinamerika bekommen die Kinder am 6. Januar von den Heiligen Drei Königen Geschenke. Sie füllen Stroh in ihre Schuhe, damit die Kamele der Könige nach der langen Reise etwas zu fressen haben. Dafür bekommen sie Süßigkeiten und Gaben. Wer unartig war, findet allerdings nur Kohlestücke.


Adresse des Nikolauses?
Wusstest du, dass der Nikolaus eine echte Adresse hat? Schickt man bis zum 16. Dezember einen Brief an Santa Claus, North Pole H0H 0H0, Canada, so bekommt man auch eine Antwort – und das in bis zu 30 Sprachen inklusive Blindenschrift. Und der Brief braucht nicht einmal Briefmarken.
Ein Artikel zu einer anderen, sehr populären weihnachtlichen Figur, nämlich dem Weihnachtsmann, und der kirchlichen Meinung zu diesem erscheint am 24.12.
Unheilige Geschwister: Sollten Satanismus und Christentum das Gespräch suchen?
Wie uns ein grundlegendes Dialogproblem ein solches Gespräch erschwert
[Ein Gastbeitrag von Daniel Sander (stud. theol.)]
Spätestens seit einer regelrechten „Okkultismus-Hysterie“, die ihren Höhepunkt in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den westlichen Industrienationen erreichte, ist das Phänomen des „Satanismus“ in weiten Teilen der europäischen und amerikanischen Bevölkerung ein Begriff geworden. Die damals häufig anzutreffende Beurteilung dieser religiösen „Neuerscheinung“ als eine reale gesellschaftliche oder sogar „metaphysische“ Gefahr, die sich in zum Teil geradezu verleumderisch formulierten Streitschriften niederschlug,[1] ist mittlerweile passé. Die Zeiten platter Polemik, in denen Satanismus noch als bösartige, aber nicht weiter ernst zu nehmende[2] „Wucherung“ auf dem Boden des Christentums betrachtet wurde und Satanist*innen als pubertäre Provokateur*innen verspottet wurden, sind vorbei.[3] Satanismus hat sich eben nicht als vorübergehendes „Modephänomen“ herausgestellt, sondern ist zu einer zwar stillen und nicht sonderlich anhängerstarken, aber doch etablierten Gruppe von Weltanschauungen geworden.
[1] Als ein aus heutiger Sicht fast schon amüsantes Beispiel vgl. Ulrich Bäumer: Wir wollen nur deine Seele. Hardrock: Daten, Fakten, Hintergründe. Bielefeld 1985². Dort wird die „Gefahr“ des Satanismus auf christlich-propagandistische Weise v.a. mit der Popularität der damals aufstrebenden Metal- und Hardrockszene verknüpft.
[2] Das ist die andere Seite der damaligen Bewertung „des“ Satanismus; Furcht, Verleumdung und Preisgabe der Lächerlichkeit gehen oft zeitgleich nebeneinanderher.
[3] Dennoch finden solcherlei Positionen vornehmlich im popkulturellen Sektor auch heute noch ihren Nachhall, vgl. etwa das humoristisch gemeinte Schmählied „Mitleid mit Satan“ des Kabarettisten Sebastian Krämer: https://www.youtube.com/watch?v=rnHfxRQwq2Q (ab ca. Min. 2:00; zuletzt aufgerufen am 19.05.2021).
Eine weitere Perspektive? – Satanismus und Black Metal
„Den“ Satanismus gibt es nicht. Entsprechend befinden wir uns in der paradoxen Situation, dass es auch einen Dialog mit „dem“ Satanismus nicht geben kann. Vielmehr wird ein interreligiöser Austausch hier in den allermeisten Fällen wohl punktuell-anekdotischer Art bleiben. Interreligiöser Dialog bedeutet dann im wahrsten Sinne des Wortes Dia-log.
Begeben wir uns aber auf die Suche nach satanistischen Positionen und Ideen, die über einzelne, kleine Personenkreise hinaus eine gewisse „Breitenwirksamkeit“ entfaltet haben, eröffnet sich noch eine andere Perspektive: Das Musik-Genre des Black-Metal ist eine Kunstform, die in ganz besonderem Maße mit satanischer Ästhetik und satanistischem Gedankengut verwoben ist.
Einerseits ist auch hier eine gewisse Vorsicht geboten; denn eine Vielzahl der in weiten Teilen der Metal-Szene üblichen Motive und Ausdrucksformen sind allein als Stilmittel der Provokation oder Ästhetik der Grenzüberschreitung zu begreifen – so auch die satanische Symbolik einiger Black-Metal-Bands und Äußerungen der Musiker*innen in Liedtexten oder Interviews. Andererseits wird in einem ausgeprägten Diskurs innerhalb der Szene immer wieder die Forderung nach Authentizität laut und ein „gelebter“, weltanschaulicher Satanismus aufseiten der Bandmitglieder zum Unterscheidungskriterium einer „echten“ von einer „unechten“ Black-Metal-Band erhoben.[1]
Unter Umständen können also durchaus Aussagen von Black-Metal-Musiker*innen zur Beleuchtung satanistischer Ansichten herangezogen werden.
[1] Als Beispiel für eine Band, die eine solche Ansicht zumindest zeitweise vertreten hat, sei hier die schwedische Band Ofermod angeführt, vgl. https://web.archive.org/web/20070305133437/http://www.ofermod.org/index.htm (zuletzt aufgerufen am 24.11.2020).


Ist eine Bändigung der begrifflichen Wildheit möglich? – Zur Rolle von „Hilfsdefinitionen“
„Satanismus“ ist ein äußerst heterogenes Phänomen mit einer Vielzahl an unterschiedlichen und sich zum Teil gegenseitig ausschließenden Strömungen und Ausprägungsformen. Um „Satanismus“ in all seiner widersprüchlichen Fülle daher nicht gänzlich dem wissenschaftlichen Zugriff zu entziehen, hat sich als eine Art „Arbeitshypothese“ die grundlegende Unterscheidung zwischen „experimentellem (hypothetischem) und religiösem (ideologischem) Satanismus“[1] allgemein durchgesetzt. Man könnte auch von „theistischem“ und „atheistischem“ Satanismus sprechen.[2]
Über theistischen, also religiös-ideologischen Satanismus, der die deutlich seltenere Form darstellen dürfte und dem die gängigen Klischees zugerechnet werden müssen, weiß man praktisch nichts. In den atheistischen Strömungen dagegen wird die Figur des Satan zumeist symbolisch als ideales „Vorbild“ aufgefasst. Es handelt sich dann eher um eine Lebensphilosophie der rücksichtslosen Selbstverwirklichung in Abgrenzung vom caritativen Ideal des Christentums denn um eine ernsthaft „religiöse“ Weltanschauung.[3]
[1] Metzger, Paul: Der Teufel. Wiesbaden 2012, S. 119.
[2] Letzteres wird gemeinhin mit der 1966 von Anton Szandor La Vey (1930-1997) in San Francisco gegründeten First Church of Satan assoziiert, der bekanntesten und wohl auch mitgliederstärksten offiziell satanistischen Gemeinschaft.
[3] Vgl. Iwersen, Julia: Art. Satanismus. I. Religionswissenschaftlich. In: RGG4, http://dx.doi.org/10.1163/2405-8262_rgg4_COM_024711 (zuletzt aufgerufen am 16.11.2020).
Satanismus als „wilder“ und ambivalenter Begriff: Definitionsprobleme
Es ist tatsächlich weder möglich noch sinnvoll, eine präzise Definition dessen abzugeben, was unter „Satanismus“ zu begreifen wäre, die hinausgeht über ein lapidares „irgendetwas Weltanschauliches, das mit Satan bzw. dem Teufel zu tun hat“. Der Begriff gilt daher auch als „unwissenschaftlich“ und „wild“.[1]
Manchmal wird er als Selbstbezeichnung gewählt[2] und kann dann als unmittelbarer Ausdruck weltanschaulicher Verortung betrachtet werden. Andererseits wird der Begriff von einigen Anhänger*innen „satanistischer“ Philosophien als negativ konnotierte Bezeichnung betrachtet, die ihren Ursprung in der christlichen Polemik hat, und daher nur unter Vorbehalt akzeptiert oder gar abgelehnt.[3]
[1] Vgl. Iwersen, Julia: Art. Satanismus. I. Religionswissenschaftlich. In: RGG4, http://dx.doi.org/10.1163/2405-8262_rgg4_COM_024711 (zuletzt aufgerufen am 09.11.2020).
[2] Vgl. Ebd.
[3] Ein berühmtes Beispiel hierfür ist der schwedische Black-Metal-Musiker „Ghaal“ (bürgerlich: Kristian Eivind Espedal), früherer Sänger der Band Gorgoroth.
Ghaal dementiert die Charakterisierung seiner Ansichten als „satanistisch“ zwar nicht gänzlich, betont jedoch, dass dies stets Fremdzuschreibungen seien, für die es in seiner eigenen Sprache keine Äquivalente gebe. Vgl. https://web.archive.org/web/20160303214650/http://www.tartareandesire.com/interviews/gorgoroth.html (zuletzt aufgerufen am 09.11.2020).


Satanismus: Eine Annäherung
Welche Assoziationen verbindest Du gemeinhin mit dem Begriff „Satanismus“?
Vermutlich spuken einem da zunächst die Topoi und Klischees der Populärkultur oder Boulevard-Presse durch den Kopf: Schwarze Messen, Tieropfer, Kirchen- und Grabschändungen bis hin zu (angeblich) satanistisch motivierten Verbrechen.[1]
Diesem Potpourri an Vermutungen und Gemunkel sei daher gleich zu Anfang eine paradoxe Klarstellung entgegengehalten: All diese Assoziationen sind ebenso richtig, wie sie falsch sind!
[1] Als exemplarisch kann für letzteres der sog. „Satanistenmord zu Witten“ gelten, vgl. z.B. https://www.welt.de/vermischtes/article1994538/Der-Satansmord-mit-66-Messerstichen-aus-Witten.html (zuletzt aufgerufen am 03.11.2020).
Können Religionen vom Regenbogenfisch lernen?
im ganzen Ozean. Sein Schuppenkleid schillerte in allen Regenbogenfarben.“[1]
Falls dieser Satz bei einigen Kindheitserinnerungen hervorruft, liegt das daran, dass mit diesen Sätzen eines der erfolgreichsten deutschen Kinderbücher beginnt: „Der Regenbogenfisch“ von Marcus Pfister. Es erzählt die Geschichte des wunderschönen, aber eitlen Regenbogenfisches, der erst lernen muss, seine Schuppen mit anderen Fischen zu teilen, um nicht mehr einsam zu sein. Pfister brachte unzähligen Kindern die Lektion bei, dass Teilen Freude macht. Längst sind diese Kinder erwachsen geworden und schmunzeln, wenn sie an die Geschichte erinnert werden. Tatsächlich kann allerdings jede*r – egal ob 5, 25 oder 45 – noch von dem Regenbogenfisch lernen. Das schillernde Schuppengewand des Regenbogenfisches und seine Bereitschaft, andere Fische an diesem teilhaben zu lassen, kann auch auf die Vielfältigkeit der einzelnen Religionen bezogen werden.
[1] Pfister, Marcus: Der Regenbogenfisch, Zürich, 1992. https://regenbogenfisch.com/

Bunt, bunt, bunt sind alle Religionen?
Über den Verlauf des Monats wurde deutlich, dass Farbgebung in den unterschiedlichsten Bereichen, von Sprache über Einrichtung bis hin zu den Religionen eine wichtige Rolle spielt. Gerade mit Blick auf die Religionen stellt diese Farbenfroheit Herausforderung und Chance dar. Kann ein Austausch zwischen Gläubigen stattfinden, wenn bereits mit ein und derselben Farbe in verschiedenen Religionen unterschiedliche Stimmungen und Bedeutungen verknüpft werden? Sollte jede Religion mit ihrer Farbsymbolik unter sich bleiben, nach dem Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“? Oder liegt gerade im Dialog eine Chance, den eigenen religiösen Horizont zu erweitern?
Farben in der Psychologie
„Wer schwarz-weiß denkt, dem graut vor Zwischentönen“.
Jürgen Wilbert (*1945), Schriftsteller
Menschen denken nicht nur schwarz-weiß, sie lügen auch das Blaue vom Himmel, tragen rosa rote Brillen und werden grün, manchmal auch gelb vor Neid. Die Welt der Farben ist aufs Engste mit menschlichen Emotionen verbunden, wobei verschiedene Töne derselben Farbe unterschiedliche Stimmungen transportieren können. Wie groß der Einfluss des Farbenspiels auf das menschliche Gemüt tatsächlich ist, wird wohl nie ganz geklärt werden können – genauso wenig wie die Frage, ob wir alle dieselben Farben sehen. Fest steht, Farben sind mehr als die Summe ihrer Pigmente oder Lichtreflexionen. Ich hoffe, dass nach diesem farbenfrohen Monat keiner mehr grün hinter den Ohren ist, wenn es um die Bedeutung von Farben in den Religionen geht.


Wie viele verschiedene, widersprüchliche Empfindungen kann eine Farbe übermitteln?
Religiöses, politisches und giftiges Grün – eine Farbe für unterschiedliche Überzeugungen? Oder am Ende doch das Gleiche, nur in Grün?
Die Farbe Grün steht für die Hoffnung und die Natur aber auch für den Islam. Auch für weltliche Gruppierungen wurde die Farbe zum Kennzeichen, man denke beispielsweise an umweltbewusste Politik oder die Freiheitsstatue. Grün ist hoffnungsvoll, wird aber auch mit Gift assoziiert. Im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts wurden Tapeten mit giftigen Chemikalien, darunter auch Arsen, grün bedruckt. Fasziniert von dem Farbton nahmen viele Menschen (un)wissentlich das Risiko der Vergiftung in Kauf, um sich mit der Farbe zu umgeben.
Gold, die Farbe Gottes
Es ist nicht alles Gold, was glänzt! Außer im Bereich der Religionen? Von Moscheen über Kirchen bis hin zu mächtigen Buddha-Statuen – die Farbe findet sich über Zeitalter und den Globus verstreut vorrangig da, wo Glaube architektonischen, oder künstlerischen Ausdruck findet. Gibt es also eine Farbe des Göttlichen?





Farben in den Religionen
„Religion ist ein Prisma, von dessen sieben Farben jeder seine Lieblingsfarbe wählen mag; alle aber rühren nur von einem Sonnenstrahl.“- Karl Julius Weber (1767-1832), Jurist, Gelehrter und Schriftsteller.
Der Oktober steht ganz unter dem Thema „Farben und Religion“. Gibt es eine Farbe des Göttlichen? Oder einen roten Faden durch die Farbenwelt des Christentums? Findet man womöglich eine Farbenlehre des Islams? Oder kommt man mit solchen Überlegungen auf keinen grünen Zweig?
Über den Oktober hinweg, laden einige Impulse dazu ein, die (religiöse) Welt nicht mehr völlig grau in grau zu sehen
Islamischer Religionsunterricht existiert bereits seit 2008!
Wusstet ihr, dass ein islamischer Religionsunterricht z.B. im Landkreis Erding stattfindet und das schon seit 2009?[1]
2008 lebten zwischen 3,8 und 4,3 Millionen muslimische Menschen in Deutschland.[2] In Bezug auf Schülerinnen und Schüler finden sich ähnliche Zahlen. Schon im Jahr 2001 besuchten rund 750.000 Schüler*innen muslimischen Glaubens deutsche Schulen. Das sind bundesweit ca. 6% aller Schüler*innen. Diese Zahl ist bis heute noch gestiegen.[3] Die Nachfrage nach islamischem Religionsunterricht ist vorhanden.
[1] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/erding/islamunterricht-auf-deutsch-eine-haengepartie-1.4350956, zuletzt aufgerufen am 24.09.20.
[2] https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/WorkingPapers/wp71-zahl-muslime-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=12, zuletzt aufgerufen, am 29.09.20.
[3] http://www.deutsche-islam-konferenz.de/SharedDocs/Anlagen/DIK/DE/Downloads/LenkungsausschussPlenum/dokumentation-iru-tagung-2011.pdf;jsessionid=EF3728E15C40A83E76E9F77B1D7757A9.2_cid294?__blob=publicationFile. S. 28, zuletzt aufgerufen am 23.03.2020.
Auf Grund der Zahl muslimischer Kinder in Deutschland herrscht eine große Nachfrage an islamischem Religionsunterricht
Schon im Jahr 2001 war die Nachfrage an islamischem Religionsunterricht groß. Bundesweit besuchten knapp 750.000 Schülerinnen und Schüler islamischen Glaubens deutsche Schulen. Dies entspricht ca. 6% aller Schulkinder. Diese Zahl ist bis heute noch weiter gestiegen. Eine genaue Anzahl der muslimischen Schüler*innen in Deutschland liegt selbst dem Bundesamt für Statistik nicht vor. Allerdings besuchten allein im Schuljahr 2018/2019 414.000 muslimische Kinder nordrhein-westfälische Schulen.[1] Daraus lässt sich schließen, dass die Nachfrage an islamischem Religionsunterricht noch weiter gestiegen ist.
[1] https://www.welt.de/regionales/nrw/article189399185/Bildungspolitik-Wie-Muslime-die-Schulen-veraendern.html, zuletzt aufgerufen am 22.09.20.


Pilotprojekt „Islamkunde in deutscher Sprache“ in Bayern erfolgreich
Im Bundesland Bayern haben im Jahr 2008 22 Schulen am Projektversuch „Islamkunde in deutscher Sprache“ teilgenommen. 11 Jahre später hat sich diese Zahl mehr als verfünfzehnfacht. Das Pilotprojekt findet somit in Bayern großen Zuspruch, sowohl bei Schülerinnen und Schülern, als auch bei Eltern und Lehrer*innen. „Islamkunde in deutscher Sprache“ leistet hierbei einen wichtigen Beitrag für Bildungswesen und Gesellschaft: Es trägt zum religiösen Verständnis und zum Abbau von Vorurteilen bei.
islamischer Religionsunterricht in Deutschland
Schon gewusst? Seit dem Schuljahr 2003/2004 wird an einer Grundschule in Erlangen konfessioneller Islamunterricht angeboten.[1]
[1] http://www.deutsche-islam-konferenz.de/DIK/DE/DIK/5ReligionsunterrichtSchule/Schulversuche/schulversuche-node.html, zuletzt aufgerufen am, 24.03.2020.


Pilotprojekt vergrößert
Die Zahl der Schulen, die einen islamischen Religionsunterricht anbieten, hat sich von 2008 bis 2019 knapp versechsfacht.
Prophet Gottes? – Jesus von Nazareth aus muslimischer Sicht
Jesus von Nazareth – auf Arabisch ist sein Name Isa – begegnet sowohl im Koran, als auch in der christlichen Bibel. Die Ähnlichkeiten zeigen, dass in beiden Texten von der gleichen Person die Rede ist. Aber wo genau liegen die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede? Wer ist Isa von Nazareth im Koran?
Was denkst du eigentlich?
In Büchern steht vor allem das, wonach man selbst sucht. Wer verstehen will, was sein Gegenüber wirklich glaubt, sollte sich nicht damit begnügen, Schriften zu lesen und über die Anderen zu reden. Redet stattdessen mit ihnen! Natürlich immer respektvoll und nie verletzend.
Unsere Artikel können euch viele Anhaltspunkte für ein Gespräch geben: Unterhaltet euch mit Anderen über eure Religionen!

„Rein und unbefleckt“
Seyyed Hossein Nasr, Professor für Islamwissenschaft an der George Washington University, vergleicht den Analphabetismus Mohammeds mit der Geburt Jesu durch eine Jungfrau:
„Der Prophet muss aus demselben Grund des Lesens und Schreibens unkundig sein, aus dem Maria Jungfrau sein muss. Die menschliche Übermittlung einer göttlichen Botschaft muss rein und unbefleckt sein.“[1]
Beide Motive sind in einem naturwissenschaftlichen Weltbild nicht leicht unterzubringen. Doch bei beiden Motiven geht es eben nicht darum, ob sie wissenschaftlich wahrscheinlich sind – sie sollen zeigen, dass die jeweilige Botschaft nicht menschlich verfälscht wurde.
[1] Vgl. das englische Original in Seyyed Hossein Nasr, Ideals and Realities of Islam, London 1966, 43f. (Übers. d. Verf.).


Ein geschriebenes Kunstwerk: der Koran
Der Koran ist die heilige Schrift der Muslim*innen. Er wurde dem Propheten Muhammad in mehreren Offenbarungen verkündet und schließlich aufgeschrieben. Seine Kapitel heißen Suren und sind in einer sehr kunstvollen Sprache abgefasst. Weil der Koran auf Arabisch offenbart wurde, ist nur der arabische Koran tatsächlich Gottes Wort. Deshalb, und, weil auch die beste Übersetzung einer Sprache in eine andere bereits Interpretation ist und die Bedeutung der Worte verändert, ist nur der arabische Koran wirklich der Koran. In jeder anderen Sprache ist nur seine ungefähre Bedeutung wiedergegeben.
Mensch und Gott? – Jesus von Nazareth aus christlicher Sicht
Jesus von Nazareth ist für Christ*innen eine zentrale Person ihres Glaubens. Sie nennen ihn Jesus Christus und sind als „Christ*innen“ sogar nach ihm benannt. Auch in Judentum und Islam ist Jesus eine bekannte Figur. Der größte Unterschied zu den jüdischen und islamischen Traditionen ist, dass Jesus im Christentum Gott ist, nicht nur Mensch. Dieser Punkt ist im interreligiösen Dialog so brisant, weil es konkret das Gottesverständnis der jeweiligen Religion betrifft, was ein sehr sensibler Punkt ist. Dabei ist es auch für Christ*innen schwierig, Jesu Göttlichkeit, die Dreifaltigkeit Gottes und die Bedeutung des Todes Jesu zu verstehen – und es ist auch für Christ*innen nicht einfach, sich darüber auszutauschen und sich – selbst innerchristlich – auf ein gemeinsames Verständnis zu einigen. Doch zurück zur interreligiösen Sicht: Trotz des wichtigen Unterschiedes gibt es auch Gemeinsamkeiten. Deshalb lieber genau hinsehen: Wieso ist Jesus für den christlichen Glauben so wichtig und was steht über ihn in der christlichen Bibel?

Wie sah Jesus aus?
Langes Haar, bärtig, mit langem, weißem Gewand und blauem (oder rotem) Mantel – so wird Jesus häufig dargestellt. – Traditionell als weißer Mann. Aber ist es denn wahrscheinlich, dass Jesus so aussah? Eigentlich nicht. Von Jesu Aussehen wird in der Bibel kaum berichtet – das macht es wahrscheinlich, dass sich Jesus in seinem Äußeren nicht viel von seinen männlichen Zeitgenossen unterschied. Mit Joan Taylor, einer Professorin für Christian Origins und Second Temple Judaism am King’s College London, könnte Jesus deshalb so ausgesehen haben:[1] Kurzer Bart und eher kurze, dunkle Haare. Dazu die Alltagskleidung seiner Umwelt: eine knielange Tunika („Chiton“) und ein großes Wolltuch als Mantel („Himation“). Jesu Hautfarbe wird eher etwas dunkler gewesen sein – schließlich war er Galiläer. Jesus als weißen Mann mit langen Haaren darzustellen ist also zum einen historisch unwahrscheinlich und zum anderen eine ziemlich westlich-vereinnahmende Sicht.
[1] Vgl. zum folgenden den Artikel What did Jesus really look like? von Joan Taylor, unter https://www.bbc.com/ news/magazine-35120965, aufgerufen am 24.07.2020.
Gott wird Mensch?
Das Bekenntnis von Nicäa-Konstantinopel ist das ökumenische Glaubensbekenntnis der Christ*innen (mit einem einzigen Streitpunkt, der die hier zitierte Stelle aber nicht betrifft, sondern das Verhältnis von Heiligem Geist und Sohn in der Trinität). In diesem Glaubensbekenntnis heißt es:
Wir glauben an den einen Gott, den Vater, […] Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, […]. Für uns Menschen und zu unserm Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. […][1]
Im christlichen Glauben ist Jesus von Nazareth sowohl Mensch als auch Gott – ein Streitpunkt im interreligiösen Dialog.
[1] Diese Übersetzung in leicht lesbarem Deutsch ist der Seite der Evangelischen Kirche in Deutschland entnommen, unter: https://www.ekd.de/Glaubensbekenntnis-von-Nizaa-Konstantinopel-10796.htm, aufgerufen am 03.07.2020. Den zweisprachigen Text (griechisch und lateinisch) samt deutscher Übersetzung kann man auch nachlesen in: Wohlmuth, Josef (Hg.), Conciliorum Oecumenicorum Decreta. Band 1: Konzilien des ersten Jahrtausends: vom Konzil von Nizäa bis zum vierten Konzil von Konstantinopel (869/70). Paderborn 31998, S. 24.


Was bedeutet „Jesus Christus“?
„Jesus Christus“ ist eigentlich kein Name, sondern eine Aussage: „Jesus ist der Christus“. Das ist gleichbedeutend mit dem Satz „Jesus ist der Messias“. Denn das griechische Wort für Messias ist „Christos“, lateinisch „Christus“ geschrieben. „Christus“ ist also nicht Jesu Nachname, sondern ein Würdetitel. Im interreligiösen Dialog sollte man deshalb lieber „Jesus von Nazareth“ sagen, weil das neutral ist. „Von Nazareth“ bezeichnet nämlich nur Jesu Herkunft aus dem Dorf Nazareth und trifft keine theologische Aussage.
Was steht in der Bibel über das Leben Jesu?
Es gibt viele Schriften des Neuen oder Zweiten Testaments, die Bezug auf Jesus von Nazareth nehmen. Doch Schriften, die quasi ein ,Leben Jesu‘ erzählen, sind vor allem die vier Evangelien. Sie stehen nach der lutherischen Reihenfolge der Schriften ganz vorne im Zweiten Testament. Die vier Evangelien berichten von Jesu Geburt, seiner Lehre, seinem Tod, seiner Auferstehung von den Toten und seiner Aufnahme in den Himmel. Besonders wichtig für den christlichen Glauben sind Jesu Tod und Jesu Auferstehung – mehr darüber später im Artikel …


Eines der am häufigsten übersetzten Bücher…
… ist die Bibel. Sie ist die heilige Schrift aller christlichen Traditionen und Konfessionen. Sie besteht aus zwei Teilen: Im Ersten oder Alten Testament stehen in etwa die gleichen Schriften wie im Tanach (d. i. die hebräische Bibel), z. B. die fünf Bücher Moses, die Psalmen und prophetische Bücher. Diese Schriften gab es schon lange vor Jesus. Im Zweiten oder Neuen Testament, das erst nach Jesu Leben entstanden ist, stehen vor allem Geschichten über Jesus (Evangelien) und Briefe an christliche Gemeinden. Mehr darüber später im Artikel …
Jüdischer Rabbi oder Abtrünniger? – Jesus von Nazareth aus jüdischer Sicht
Was sagt das Judentum über Jesus von Nazareth? – Zuerst einmal sagt das Judentum, dass es DAS Judentum gar nicht gibt. Denn genau wie in anderen Religionen trifft man hier auf viele unterschiedliche Strömungen, die auch nicht alle die gleichen Auffassungen teilen. Mit diesem wichtigen Wissen im Hinterkopf kann ich nun versuchen, eine Antwort auf die Frage „Was sagt das Judentum über Jesus von Nazareth?“ zu finden.
Messiaserwartung
Daniel sieht in einer Vision ein überirdisches Wesen (Buch Daniel 7,14): Ihm ward Gewalt und Ehre gegeben und Königschaft, alle Völker, Stämme und Zungen dienten ihm: seine Gewalt ist in Weltzeit, Gewalt, die nie vergeht, und seine Königschaft nie zu zerstören.[1]
Das ist eine große Frage zwischen Juden* und Christ*innen: Kommt der Messias noch, oder war er (als Jesus) schon da?
[1] Vgl. Die Schrift., unter: http://www.obohu.cz/bible/index.php?styl=BRU&kap=7&k= Da#, aufgerufen am 06.04.2020.


Wie viele Götter gibt es?
5. Buch Mose, Kapitel 6, Vers 4: Höre Jissrael: ER unser Gott, ER [ist] Einer![1]
Die jüdischen Strömungen verstehen sich als streng monotheistisch. Sie haben also nicht mehrere Götter, sondern nur einen einzigen Gott, neben dem es keine weiteren Gottheiten gibt. Das kann zu Missverständnissen zwischen Juden* und Christ*innen führen, wenn die christliche Trinität als Glaube an drei Götter verstanden wird.
[1]Vgl. Die Schrift., unter: unter: http://www.obohu.cz/bible/index.php?styl=BRU&kap=6&k= Dt#, aufgerufen am 06.04.2020.
Tanach – schon mal gehört?
Der Tanach ist die heilige Schrift der jüdischen Religion. Er ist hauptsächlich auf Hebräisch geschrieben. Das Wort Tanach ist aus den Anfangsbuchstaben der drei Teile der Schriftensammlung zusammengesetzt: Tora, Nebiim und Ketubim (K ^= ch), also Weisung (fünf Bücher Mose), Propheten (z. B. Jesaja, Jeremia, …) und Schriften (z. B. Psalme, Hiob, …).


Jesus von Nazareth – Rabbi, Gott oder Prophet?
Er selbst kommt aus der jüdischen Religion, die Christ*innen berufen sich auf ihn, für Muslim*innen ist er ein wichtiger Prophet. Was denkst du über Jesus von Nazareth? Und was haben diese drei Religionen über ihn zu sagen?
Mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden dieser Religionen in ihrer jeweiligen Sicht auf Jesus von Nazareth beschäftigen sich die nächsten drei Monate.
Der Ramadan – Fasten für mehr Nächsten- und Gottesliebe
Vom 24.04. bis zum 23.05.2020 war dieses Jahr Ramadan, der Fastenmonat im Islam.[1] Fasten als ein religionsübergreifendes Phänomen ist beispielsweise auch im Christentum, im Buddhismus, im Judentum oder im Hinduismus zu finden. Dabei wird nicht nur aus rein gesundheitlichen Gründen gefastet.[2] Auch beim Ramadan geht es um mehr: Ein größeres Verbundenheitsgefühl mit der islamischen Welt und nicht zuletzt mit Allah selbst.[3] Im Folgenden soll der Frage nach den religiös-theologischen Gründen für das Fasten, speziell im Ramadan, auf den Grund gegangen werden.
[1]Vgl. Quantara-Redaktion: Islamischer Fastenmonat Ramadan beginnt am 23. April 2020, verfasst am 10.03.2020: https://de.qantara.de/content/islamischer-fastenmonat-ramadan-beginnt-am-23-april-2020, aufgerufen am: 14.04.2020.
[2] Vgl. Hamidullah, M.: Warum fasten? Eine Studie über das Fasten im Islam vom geistlichen und weltlichen Standpunkt aus gesehen, Genf 1963, S.3-4. und vgl. Jaros, K.: Der Islam. Historische Grundlagen und Glaubenslehre, Wien/Köln/Weimar 2012, S.95.
[3]Vgl. Islamisches Zentrum München: Das Fasten, in: Schriftenreihe des Islamischen Zentrums München Nr. 5, München 1987, S.2-3.

Wie gut kennst Du Dich mit dem Ramadan aus? Hier kommen fünf Fragen, bei denen Dir vielleicht noch ein Licht aufgeht!
- Das Fasten (Sijam) gehört zu den „Fünf Säulen des Islams“. Kannst Du die restlichen vier Säulen aufzählen?
- Der Ramadan ist der neunte Monat des Mondkalenders und wird im Koran Sure 2:185 als Fastenmonat festgelegt. Was ist besonders an diesem Monat und was hat er mit dem Koran zu tun?
- Wann wird beim Ramadan-Fasten gegessen?
- Wer ist vom Ramadan befreit?
- Nun die Expertenfrage: Auf den Monat Ramadan folgt der Monat Schawwal. Welches Fest wird am Anfang des Schawwals gefeiert?
Warum fasten wir? Gedanken eines muslimischen Fastenden zum Ramadan
„Im Ramadan habe ich Zeit mich mit meinem Glauben zu beschäftigen. Durch das Fasten wird mein Körper gereinigt, und ich spüre für mich auch gleichzeitig eine Reinigung meiner Seele. Ich befasse mich konkreter mit Fragen z.B. warum und wieso ich glaube. Ich sehe es als eine Chance, das vergangene Jahr zu reflektieren und mit Hilfe des Islams mich aufs Kommende vorzubereiten.“ // Burak Uzun, 28


Warum fasten wir? Eine christliche Perspektive
„Fasten heißt für mich: durch bewussten Verzicht einen geschärften Blick für eigene Gewohnheiten oder scheinbar Selbstverständliches zu bekommen. Als Christin möchte ich diesen Fasten-Blick auch auf die Bewahrung der Schöpfung richten. Beim Klimafasten fällt Manches schwer, aber Vieles wird tatsächlich langfristig zur Gewohnheit.“ // Pfarrerin Julia Steller, 32, aus der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Schongau
Warum fasten wir? Ein Statement zu nicht-religiösem Fasten
„Warum habe ich zwei Monate lang Alkohol gefastet? Ich habe gefastet, um mir selbst zu zeigen, dass ich es schaffe, zwei Monate darauf zu verzichten. Weiterhin war mir der Gesundheitsaspekt sehr wichtig und, um das neue Jahr gesund zu starten. Zwei Monate sind ein längerer Zeitraum, aber auch noch nicht zu lange, sodass man das Fasten auch noch schafft.“ // Michael, 25


Warum fasten wir?
Leere Bahnen – zur Zeit kein seltener Anblick. In der Coronakrise haben die Katastrophenschutzmaßnahmen im März und April dazu geführt, dass jeder von uns auf etwas verzichten musste. Sei es auf die Bewegungsfreiheit, die Arbeit oder sogar auf die Gesundheit. Und obwohl diese Situation unfreiwillig entstanden ist und das Virus schreckliche Folgen haben kann, birgt sie für viele, die nicht unmittelbar von der Krankheit betroffen sind, absurderweise auch Chancen. Diesen Monat beschäftige ich mich als radikales Gegenprogramm zu der Situation, in die wir unfreiwillig geraten sind, mit dem freiwilligen Verzicht: dem Fasten, speziell dem Ramadan, der schon Ende April begonnen hat. Doch wozu dient Fasten und wohin soll es führen? Welche verschiedenen Perspektiven gibt es auf das Thema und lohnt es sich, auf den Fastenzug aufzuspringen?
Ein Artikel zum Thema Fasten erscheint am 28.05.

DiversiFaith im Radio?
Vor knapp zwei Wochen ist unser Blogprojekt online gegangen! Im selben Atemzug habe ich mit der Reporterin Ida Hinterholzinger von Radio Z[1] ein Interview für das Magazin für Kultur und Politik „Stoffwechsel“ geführt.
Wir klären wichtige Fragen: Wer steckt hinter DiversiFaith? Was ist unser Ziel? Warum ist interreligiöse Kommunikation uns so wichtig?
Hör doch mal rein! Du findest das Interview unter: radio-z.net
[1]http://www.radio-z.net/de/
Leiden macht dialogfähig?
In Frankreich auf dem Altar der Klause von Thich Nhat Hanh, einem vietnamesischen Vertreter des Engagierten Buddhismus, stehen Bildnisse von Buddha wie auch von Jesus. Er nehme zu beiden als seinen spirituellen Ahnen Kontakt auf.[1] Thich Nhat Hanh weist eine Möglichkeit auf, wie BuddhistInnen mit der zentralen Figur des Christentums, Jesus Christus, umgehen können. Buddhismus und Christentum hätten, so der Mönch, zwar verschiedene Wurzeln, Betrachtungsweisen und Traditionen, doch auch einen gemeinsamen Kern: das Ziel der Überwindung des Leidens in der Welt. Dies macht er vor allem an Leben und Lehren der Religionsstifter, Siddharta Gautama (Buddha) und Jesus, fest.
[1] Vgl. Thich Nhat Hanh: Buddha und Christus heute. Verbindende Elemente von Buddhismus und Christentum, München 1999, S. 30.
Da geht mir doch ein Licht auf!
Am 8. Dezember feiert man in Japan die Erleuchtung des Buddhas. Der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh sieht in der Taufe Jesu ein Zeichen dafür, dass auch Jesus erleuchtet sei. Denn der Himmel öffnete sich und der Heilige Geist stieg in Taubengestalt zu Jesus herab. Die Taufe Jesu wird im Christentum entweder als eigenes Fest oder zumindest als Gottesdienstmittelpunkt behandelt.


Ziel erreicht!
Schon gewusst? Der Eintritt Buddhas ins Nirvana wird am 15. Februar in Japan gefeiert. Hier lässt sich eventuell eine Parallele zu Christi Himmelfahrt finden, welche am 40. Tag der Osterzeit gefeiert wird. Beide, Buddha und Jesus, gelangten an das Ziel – Nirvana respektive Himmel –, zu dem sie den Menschen einen Weg bereiten wollten.
Blumenfest
Was haben das Blumenfest, das am 8. April in Japan gefeiert wurde, und Weihnachten gemeinsam? Beides sind Festlichkeiten, bei denen die Geburt der Religionsstifter, Buddha beziehungsweise Jesus, gefeiert wird. Die Feier zur Geburt des Buddhas wird als Blumenfest bezeichnet, da die Tempel mit Blumen geschmückt und Blumen als Opfergabe dargereicht werden.


Der Countdown läuft!
Zumindest für die 40-tägige Fastenzeit im Christentum, welche auch Passionszeit genannt wird. Auch im Buddhismus gibt es eine Besinnungs- und Rückzugszeit. Die sogenannte Vassa, welche auch oft als buddhistische „Fastenzeit“ bezeichnet wird, findet von Juli bis Oktober statt und liegt damit noch vor uns.
Ein Artikel zu Buddha und Jesus erscheint am 30.04.



Aktuelles: Religion in Zeiten des Coronavirus
Die Welt befindet sich in einem Ausnahmezustand, auf den auch die Religionen reagieren müssen.




Aktuelles: "Big Islam, Little Space." - unser erster interreligiöser Dialog
Eine Religion mit so großen Dimensionen und im Vergleich so wenig Platz im Weblog. – Das meinte einer unserer muslimischen Gäste wohl mit dieser Bemerkung und lieferte damit so etwas wie die Vorlage für unser interreligiöses Gespräch und womöglich für den Dialog mit nicht-christlichen Religionen überhaupt. Aber fangen wir von vorne an.
Erlangen, der 13.02.2020. Wir, die Teilnehmenden des Seminars „Das Christentum aus Sicht der Anderen/Interreligiöse Kommunikation“, treffen uns mit sieben am interreligiösem Dialog Interessierten, die sich zu dieser Abendrunde eingefunden haben. Unsere Gäste sind entweder selbst muslimisch und/oder sind im Bildungssektor tätig. Dem Treffen ging eine lange Vorbereitungsphase voraus. Im Wintersemester zuvor haben wir uns neben der Entwicklung dieses Blogs vermehrt mit nicht-christlichen Religionen und deren Beziehungen zueinander auseinandergesetzt. Diese eher theoretischen Vorkenntnisse wollen wir nun im Dialog mit und über MuslimInnen erproben. Unser erklärtes Ziel: Herausfinden, wie es sich anfühlt, im Gespräch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, nachfragen, uns Inspiration holen und, vielleicht auch, Spannungen aushalten. Ganz besonders interessiert uns, wie es gelingen kann, über den Islam zu schreiben, ohne ungewollt verletzend zu sein.